"Ilya und Emilia Kabakov Under the Snow / Unter dem Schnee"
Ausstellung in Dortmund : "Ilya und Emilia Kabakov Under the Snow / Unter dem Schnee"
Zeitraum: 21.10.2007 bis 27.01.2008
Ausschnitt/Pressetext:
Werkkomplex "Under the Snow/Unter dem Schnee" aus den Jahren 2004 bis 2006 mit 32 Gemälden / Paintings.
Die Ausstellung zeigt erstmals den Werkkomplex "Unter dem Schnee" mit 23großformatigen Gemälden und 35 Aquarellen aus den Jahren 2004 bis 2006. In dieser delikaten Malerei verbinden sich verschiedene Gattungen: Abstraktion, Landschafts- und Historienbild. Unter einer hellen Schneelandschaft brechen an verschiedenen Stellen bunte Spuren von Realität und Vergangenheit hindurch. Assoziationen an den Blick durch aufbrechende Wolkendecken aus dem Flugzeug oder an kleine Flächen in einer Landschaft bei Tauwetter kommen auf. Der tauende Schnee gibt Spuren der sowjetischen Vergangenheit und einer ferneren Zeit frei. Die erkennbaren Fragmente kommen zum Teil weniger aus der Erinnerung auf, sie scheinen eher der Imagination und den nostalgischen Phantasien einer jüngeren Generationen zu entspringen. Aber auch als formlose Flecken auf einem weißen Hintergrund lassen sich diese Öffnungen sehen. So findet die neueste Serie Kabakovs in überraschender Weise eine Analogie zu dessen "weißen" Gemälden der Jahre 1977/78, die in Moskau entstanden, wo der Künstler bis 1989 lebte.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Gespräch zwischen Boris Groys und Ilya Kabakov und einem Beitrag von Rod Mengham.
Die Dortmunder Ausstellung und Katalog werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Sparkasse Dortmund, den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, die Freunde des Museums am Ostwall und der Kulturstiftung Dortmund.
Dortmunder Museum am Ostwall zeigt erstmals vollständig Ilya Kabakovs Werkkomplex "Under the Snow/Unter dem Schnee".
Das Dortmunder Museum am Ostwall zeigt erstmals vollständig Ilya Kabakovs neuen Werkkomplex "Under the Snow/Unter dem Schnee" aus den Jahren 2004 bis 2006. Im Zentrum der Schau, die vom 21. Oktober bis zum 27. Januar 2008 zu sehen ist, stehen 23 großformatige Gemälde. Sie werden begleitet von 32 Aqua-rellen und Buntstiftzeichnungen, die Ilya Kabakov ebenfalls als eigenständige Werke versteht. Der farblich höchst subtile Werkkomplex aus Gemälden und Ar-beiten auf Papier verbindet verschiedene Gattungen der Malerei: Abstraktion, Landschafts- und Historienbild.
Bei Ilya Kabakovs neuem Werkkomplex brechen durch die lichten Schneeland-schaften an verschiedenen Stellen immer wieder bunte Fragmente der darunter verborgenen Realität hindurch. Der Blick durch diese Öffnungen lässt Spuren der Vergangenheit erkennen: der erst kurz zurückliegenden sowjetischen und der län-ger zurückliegenden russischen Zeit. Bei anderen Gemälden geben ovale Öffnun-gen raum- und zeitlose Blicke in die Tiefe und die Höhe frei. Der gemalte Schnee lässt beim Betrachter ambivalente Deutungen zu: Die Schneedecke kann als Trost und als Trostlosigkeit, als Ausdruck der Erinnerung oder des Zudeckens und Ver-gessens, als Schichten des Bewusstseins oder der Bewusstlosigkeit verstanden werden. All diese Deutungsmöglichkeiten sind in den Bildern angelegt. Die gro-ßen weißen Flächen lassen sich aber nicht nur als Darstellung von Schnee und Schneelandschaft sehen, sondern auch als eher ungegenständliche Flächen. So be-trachtet verweisen sie auf den Kontext der russischen Avantgarde und Kabakovs eigene "metaphysische" Phase. Ilya und Emilia Kabakov weisen selbst auf eine Analogie der Serie "Unter dem Schnee" zu den älteren "weißen Gemälden" Ilya Kabakovs aus den Jahre 1977/78 hin.
Ilya Kabakov wurde 1933 in Dnepropetrowski/UDSSR geboren. Der Maler und Konzeptkünstler gehörte seit den 1960er Jahren zur dissidenten Moskauer Kunst-szene. Seit seiner Emigration aus der Sowjetunion im Jahr 1988 lebt er in New York und arbeitet dort zusammen mit seiner Frau Emilia Kabakov als Künstler-paar. Die Arbeiten von ihm werden in der ganzen westlichen Welt in Galerien und Museen gezeigt, unter anderem war er Teilnehmer der Documenta in Kassel (1992) und der Biennale von Venedig. Primär hat Kabakov durch seine Installati-onen als Konzeptkünstler von sich reden gemacht. Seine andere künstlerische Sei-te, die des Malers, trat im künstlerischen Arbeitsprozess wie in der Rezeption sei-ner Werke häufig zurück. Tatsächlich aber war die Malerei für ihn immer bedeut-sam; derzeit arbeitet das Künstlerpaar an einem umfangreichen Werkverzeichnis der Gemälde.
Die Ausstellung "Under the Snow" wird begleitet von Führungen, Kurzführungen und Jugendkunstclub. Zwei Filme und ein Vortrag, letzterer über die inoffizielle Kunst in der Sowjetunion der 1970er und 1980er Jahre, geben Einblick in die his-torischen Hintergründe, auf deren Folie die Kunst Kabakovs entstand. Das Film- und Vortragsprogramm wird in Kooperation mit dem VHS\\kino.plus durchge-führt.
Zunächst war die Schau "Under the Snow" von Museumsdirektor Dr. Kurt Wet-tengl und dem Künstlerpaar nur für das Museum am Ostwall geplant. Im Laufe der Konkretisierung zeigten jedoch zwei weitere Kunstmuseen in Spanien und Finnland Interesse an einer Präsentation und Kooperation. Im Ergebnis macht die Ausstellung nun eine Tournee zu drei weit auseinander gelegenen Orten Europas. Nach der Premiere im Dortmunder Museum am Ostwall wird "Under the Snow" von Februar bis Mai 2008 im Sara Hildénin taidemuseo, Tampere/Finnland und von November 2008 bis Februar 2009 im CAC Málaga/Spanien gezeigt.
Zu den drei Präsentationen erscheint im Verlag Walther König ein 108 Seiten um-fassender Katalog mit rund 60 Abbildungen in einer deutsch-englischen sowie ei-ner finnisch-englischen Ausgabe. Er enthält unter anderem ein Gespräch mit Ilya Kabakov. Der Katalog kostet im Museum 20 Euro, im Buchhandel 24,80 Euro.
Die Dortmunder Ausstellung und der Katalog wurden ermöglicht durch die groß-zügige Unterstützung der Sparkasse Dortmund, des Ministerpräsidenten des Lan-des Nordrhein-Westfalen, der Freunde des Museums am Ostwall und der Kultur-stiftung Dortmund.
Die Schau wird am Sonntag, 21. Oktober, um 11.30 Uhr eröffnet. Das Künstler-paar ist anwesend.
[Quelle: http://museumamostwall.dortmund.de]
Öffnungszeiten:
di, mi, fr, so 10 bis 17 Uhr, do 10 bis 20 Uhr, sa 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro, er-mäßigt 1,50 Euro.
Internetadresse: http://museumamostwall.dortmund.de
Bitte vergewissern Sie sich bezüglich der Aktualität dieser Informationen beim Veranstalter.
Weitere Infos: Museum am Ostwall Dortmund
Zeitraum: 21.10.2007 bis 27.01.2008
Adresse:
Matthäikirchplatz 4/6
10785 Dortmund
Öffnungszeiten: di, mi, fr, so 10 bis 17 Uhr, do 10 bis 20 Uhr, sa 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro, er-mäßigt 1,50 Euro.
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