" Es war einmal eine böse Wölfin"
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Tauchen aus den Blauen Zyclus,180x160cm,Öl/leinwand,2009
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hne Titel Zyclus "Die Erste" 100x140cm,Öl/leinwand 2010
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"Die Wunde" 140x160cm,Öl/Leinwand,2012
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"Der Vorhang" 140x100cm,Öl/Leinwand 2012
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"Delivery VI Delivery Zyclus,60x50cm,Acryl/Leinwand,2010
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"Delivery III Delivery Zyclus,180x90cm,Acryl/Leinwand,2010
Ausstellung in Innsbruck : " Es war einmal eine böse Wölfin"
Künstler: AGATA KUS
Zeitraum: 12.10.2012 bis 14.11.2012
Die Werke von Agata Kus sind äußerst reif und zutiefst bewegend. Sie machen einem bewusst wie etablierte kulturelle und soziale Codes der Grund für die innere Zerrissenheit von Mädchen und Frauen sind. Denn trotz der Emanzipation und Gleichberechtigung von Frauen, balancieren sie weiterhin auf einem schmalen Grat zwischen dem was sich für sie gehört, und dem was aus ihnen "Hündinnen" macht. Die patriarchalische Gesellschaft stellt an sie sich gegenseitig ausschließende Anforderungen, dessen Konsequenz ist, dass die Frauen ihre Weiblichkeit nur lange und mühsam entdecken.
Frauendarstellungen sind in der Kunst schon seit prähistorischen Zeiten existent. Der Urmensch erzeugte kleine Skulpturen von Göttinnen mit vergrößerten Fruchtbarkeitsattributen und glaubte an deren magischen Kräfte. Die antiken Griechen wiederum idealisierten die weiblichen Gestalten und schufen so ein unerreichbares Schönheitsideal, welches bis in das XX. Jahrhundert immer wieder aufs Neue entdeckt und wiederholt wurde.
Als der wirklich wichtige Moment für die Wahrnehmung der Frauen und ihrer Sexualität erwies sich jedoch die relativ kurze Zeitspanne des Mittelalters. Die damals wirkenden Denker und Philosophen wie u.a. der heilige Augustin oder der heilige Thomas von Aquin verkündeten Gerüchte über die "Minderwertigkeit des weiblichen Geschlechtes und ihre biologische Behinderung". Daher wurde zu dieser Zeit der weibliche Körper durch steife Falten der Kleidung dicht verhüllt um seine "sündhafte und trügerische Natur zu verstecken".
In den plastischen Künsten hat die Renaissance aufs Neue die Schönheit des weiblichen Körpers und das Vergnügen jenes anzuschauen entdeckt. Aber das Verhältnis zum schönen Geschlecht und das Vorurteil, dass es schlechter als das männliche sei, galt bis in das XX. Jahrhundert hinein.
In den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts kam die feministische Kunst auf die Bildfläche und die Frauen-Künstlerinnen konnten das erste Mal ungeniert über sich selbst sprechen. Sie begannen ihre Sexualität und verdrängten Emotionen zu entdecken.
Fortsetzerin dieser Ideen ist die sehr junge, polnische Künstlerin Agata Kus, deren Ausstellung unter dem Titel "Es war einmal eine böse Wölfin" in der Galerie Sandhofer präsentiert wird. Wir haben es hier jedoch nicht mit einer passiven Wiederholung der 70-er Jahre Thematik zu tun. Kus entwickelte eine individuelle und komplexe künstlerische Sprache und operiert mittels Symbolen und Metaphern, mit deren Hilfe sie die Verletzungen der zeitgenössischen Mädchen und Frauen analysiert.
Der Konflikt mit der Mutter, der Freud´sche Komplex des Mangels des Penis, die Leugnung der eigenen Sexualität, Freizügigkeit, Abneigung gegenüber dem Kinderwunsch sind nur ein Teil der schwierigen Emotionen, welchen Kus ihre Aufmerksamkeit schenkt. Sie beschreibt sie im Text zu ihrer Diplomarbeit 2012 unter dem Titel " Frau Hündin - Transgression der Weiblichkeit" in der Form einer Beichte der geheimnisvollen Kitty. Sie ist eine Sammlung von vielen einzelnen Problemen und Geschichten. Die in Kitty innewohnenden Emotionen manifestieren mit großer Kraft die Diskrepanz zwischen dem idealen Abbild der modernen Frauen und ihrer sorgfältig verborgenen inneren Welt. Jene Welt, über die sie nur bei einer Psychotherapie zu sprechen wagen.
Fasziniert von den Konzepten der Psychodynamik solcher Psychologen wie u.a. Melanie Klein, Hanna Segal und Karen Horney schöpft die Künstlerin ihre Inspiration auch aus Märchen. Ihre symbolische Sprache scheint am besten geeignet um die Komplexität der Gefühle, die mit der Reifung und danach mit der schwierigen Verwandlung vom unschuldigen Kind zur befreiten und selbstbestimmenden Frau wieder zu geben. Deshalb erscheinen auf vielen Leinwänden von Kus neben kleinen Mädchen Rehe, Hunde, Füchse und Wölfinnen.
Auf einem Bild aus dem Zyklus "Rozwiazanie II - Entbindung II (2010)" hocken kleine Mädchen bei einem Reh. Das Tier liegt auf dem Rücken mit untergeschlagenen Beinen. Auf dem Bauch hat es eine offene Wunde voll von Juwelen. Die Mädchen schauen voller Neugierde auf die farbigen Kostbarkeiten. Eine von ihnen, deutlich fasziniert vom Anblick der Edelsteine greift nach einem. Dieses Werk symbolisiert das Offerieren des Geschenkes des Lebens, also das was biologisch die Quintessenz der Weiblichkeit ist. Das Reh opfert sich für die Mädchen, damit sie in der Zukunft mit dem sorglosen Leben abbrechen können und ihr Leben wiederum ihrem Nachwuchs schenken.
Ein ähnlich positives Symbol ist der Hund. Auch er vergeht, schenkt dabei aber die Kleinode der Treue, der Zuneigung und der Liebe an seine Nachkommen, so wie die große schwarze englische Doggen-Hündin. Andererseits bezieht sich der im Wasser tauchende Hund "Aus den Blauen Zyklus" (2009) auf die Suche nach der eigenen Identität, auf das "Ich" tief versteckt im Unterbewusstsein.
Nun kommen wir zu der ambivalenten Darstellung der Wölfin aus dem Titel der Ausstellung. Die Künstlerin kehrt wiederholt zu der Präsentation der berühmten etruskischer Skulptur aus dem V. Jahrhundert bei der die Kapitolinischen Wölfin menschliche Säuglinge stillt - Romulus und Remus. Sie ist einerseits der Inbegriff der Sanftheit und der mütterlichen Gefühle, andererseits ist sie unheimlich, dämonisch und wild. Sie scheint eine Parabel der Dysfunktion in der Relation zwischen Mutter und ihrem Kind zu sein. Die Wölfin auf den Bildern von Agata Kus erscheint als diejenige, die das Leben schenkt, aber es in jedem Augenblick auch nehmen kann.
Gleichwohl beunruhigendes und oft wiederkehrendes Motiv ist die Füchsin, die ein kleines Mädchen lockt. Sie gibt ihr einen Rubin um ihr das Geschenk der Reifung schmackhaft zu machen. Die sinnliche und trügerische Füchsin wird das Kind zum Erwachsensein führen, im Gegenzug gibt sie ihr einen roten Fleck - zuerst auf die Unterwäsche danach auf das Leintuch.
Wenn das Mädchen erwachsen wird, trägt sie als Akt der Rache ein Fuchsfell. Wie in den Bildern aus dem Zyklus "Ukryte" "Versteckte" (2008/2009), flüchtet sie unter seine sinnliche und weiche Materie und wird zur "Bitch" - "der Hündin"
Die Künstlerin provoziert mit Umgangssprachlichem um die gemalten Szenen zu ergänzen. Die Frauen aus ihren Bildern sind "Hündinnen". Es gibt für sie keine Barmherzigkeit. "Sie sind als Mütter nicht geeignet" also verdienen sie die Verachtung. Sie sind emanzipiert also nicht anständig, "Hündinnen", "Schlampen"!
Die Künstlerin zitiert Slogans, die wir jeden Tag auf der Straße, im Autobus, im Kaffee hören. Dieses verächtliche, frauenfeindliche Vokabular erinnert an die Zimtläden von Bruno Schulz, für welchen die Frauen nur verführerisches "Fleisch" waren.
Die Werke von Agata Kus sind äußerst reif und zutiefst bewegend. Sie machen einem bewusst wie etablierte kulturelle und soziale Codes der Grund für die innere Zerrissenheit von Mädchen und Frauen sind. Denn trotz der Emanzipation und Gleichberechtigung von Frauen, balancieren sie weiterhin auf einem schmalen Grat zwischen dem was sich für sie gehört, und dem was aus ihnen "Hündinnen" macht. Die patriarchalische Gesellschaft stellt an sie sich gegenseitig ausschließende Anforderungen, dessen Konsequenz ist, dass die Frauen ihre Weiblichkeit nur lange und mühsam entdecken.
Paulina Sadowska
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Mi 14.00-18.00 Uhr
Do 17.00-21.00 Uhr
Fr 12.00-17.00 Uhr
Internetadresse: http://www.galerie-sandhofer.com
Bitte vergewissern Sie sich bezüglich der Aktualität dieser Informationen beim Veranstalter.
Weitere Infos: Galerie Sandhofer
Zeitraum: 12.10.2012 bis 14.11.2012
Adresse:
Claudiastrasse 10
6020 Innsbruck
AnsprechpartnerIn: Frau Kasia Sandhofer
[Galerie Leitung]
Telefon: +43-(0)650-7283828
Email: [email protected]
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi 14.00-18.00 Uhr
Do 17.00-21.00 Uhr
Fr 12.00-17.00 Uhr
Galerie Sandhofer
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22.11.2025 bis 07.02.2026 in Berlin
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"EBENHOLZ"
Weitere Infos: Galerie Thomas Schulte
27.11.2025 bis 07.02.2026 in Berlin
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Weitere Infos: Galerie Thomas Schulte
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14.11.2025 bis 20.02.2026 in Nürnberg
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"ART BASEL MIAMI BEACH 2025/2026 - Curated Show"
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"House of Banksy - An Unauthorized Exhibition"
Ehemalige C&A-Filiale am Ostenhellweg
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11.10.2025 bis 15.03.2026 in Köln
Nach drei Jahren Generalsanierung öffnet das Kollwitz Museum Köln jetzt wieder seine Türen. Im Zentrum der ersten Schau steht die weibliche Perspektive der Künstlerin auf die Herausforderungen ihrer Zeit: Krieg und politische Umbrüche, soziale Ungleichheit, das Leben von Frauen in schwierigen Zeiten und das Prinzip der Hoffnung. Kollwitz‘ Ausdr...
Weitere Infos:
"KOLLWITZ NEU SEHEN — Ausstellung zur Wiedereröffnung"
Weitere Infos: Käthe Kollwitz Museum Köln
10.09.2025 bis 30.05.2026 in Nürnberg
Neue Edition des US-amerikanischen Street Art Künstlers Mr. Brainwash veröffentlicht. Die Grafik mit dem Titel Brooklyn is Beautiful zeigt die Stadt die niemals schläft in einer neuen Perspektive. FRANK FLUEGEL GALERIE vertritt seit 2012 den Künstler Mr. Brainwash im deutschsprachigen Raum. Selbst auf den Kreuzfahrtschiffen der AIDA Cruises un...
Weitere Infos:
"Mr. Brainwash - Brooklyn is Beautiful - I love New York | FRANK FLUEGEL GALERIE"
Weitere Infos: FRANK FLUEGEL GALERIE
24.02.2025 bis 31.05.2026 in Nürnberg
New unique pieces by street art star Mr. Brainwash aka Thierry Guetta from the USA have arrived at Frank Fluegel Galerie. Exhibition of the mixed media unique pieces in spring 2025. In February 2025, new unique pieces by the American artist Mr. Brainwash arrived at Frank Fluegel Galerie directly from the USA. Among them is a unique copy of the c...
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"Mr. Brainwash Balloon Girl 2025 | FRANK FLUEGEL GALERIE"
Weitere Infos: FRANK FLUEGEL GALERIE
05.09.2025 bis 30.07.2026 in Nürnberg
New York/Nürnberg im September 2025. Der US-amerikanische Künstler Alex Katz hat soeben eine neue Grafikedition herausgebracht. Das Bild zeigt den Musiker und Designer Pharell Williams. Alex Katz The Creative Director (Pharrell) 2025 Silkscreen in colors on Saunders Waterford High White HP 425 gsm fine art paper 36 x 26 inches (91.5 x 66 ...
Weitere Infos:
"Alex Katz The Creative Director (Pharrell) | FRANK FLUEGEL GALERIE"
Weitere Infos: FRANK FLUEGEL GALERIE
10.09.2025 bis 30.07.2026 in Nürnberg
FRANK FLUEGEL GALERIE hat neue Arbeiten des US-amerikansichen Künstlers Donald Sultan erhalten. Die Serie heisst Double Poppies und umfasst ingesamt acht Originalgrafiken. Donald Sultan Double Poppies Portfolio Medium: Siebdruck mit Emaillefarben, Beflockung und Sand auf Rising 4-ply Museumskarton Datum: 2025 Auflage: nur 25 Exemplare Blatt...
Weitere Infos:
"Donald Sultan neue Arbeiten erschienen - Double Poppies | FRANK FLUEGEL GALERIE "
Weitere Infos: FRANK FLUEGEL GALERIE
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