"SILENT ALIEN GHOST MACHINE MUSEUM. Norbert Pfaffenbichler"
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Norbert Pfaffenbichler, Vampyr, 1979/2009. Foto, 59,5 x 84,1 cm
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Norbert Pfaffenbichler, Vampyr, 1979/2009. Foto, 59,5 x 84,1 cm
Ausstellung in Graz : "SILENT ALIEN GHOST MACHINE MUSEUM. Norbert Pfaffenbichler"
Zeitraum: 05.03.2010 bis 22.05.2010
Der Konzeptkünstler und Experimental-Filmemacher Norbert Pfaffenbichler zeigt neue Video- und Raum-Installationen sowie Fotoarbeiten. Teils humorvoll, teils ernst beschäftigt er sich mit
der "anderen", dunklen und grotesken Seite der Moderne.
Die BesucherInnen durchwandern einen speziell gestalteten Parcours, in dem die Verhältnisse von Körper, Raum und Abbild mittels variierender Formate und Materialien thematisiert werden.
Der Titel verweist auf das Medium Film, das hier als "Geistermaschine"
zu sehen ist.
In der Einzelausstellung SILENT ALIEN GHOST MACHINE MUSEUM zeigt der Konzeptkünstler und experimentelle Filmemacher Norbert Pfaffenbichler (*1967 Steyr, lebt in Wien) ausschließlich neue Arbeiten, die exklusiv für die Schau im Grazer Kunstverein Medienturm entstanden sind. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Video- und Rauminstallationen sowie Fotoarbeiten.
Norbert Pfaffenbichler beschäftigt sich mit der "anderen", der dunklen, grotesken und unheimlichen Seite der Moderne. Im Zentrum seiner Untersuchungen stehen dabei die "historischen" Medien Film und Fotografie. Diese "Leitmedien" des 20. Jahrhunderts werden mithilfe der heutigen, digitalen Produktionsmittel auf experimentelle Weise auf ihre Wirksamkeit und Gültigkeit in der Gegenwart hinterfragt. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei die "Verräumlichung" dieser zweidimensionalen Bildmedien. Er behandelt systematisch Phänomene, welche unweigerlich auftreten, wenn (Bewegungs-)Bilder im dreidimensionalen (Kunst-)Raum präsentiert werden.
Der Künstler bedient sich unterschiedlicher Ausdrucksformen und Medien: die Palette reicht dabei von Malerei über Fotografie, Video, Collage und Assemblage bis hin zu intermedialen, raumgreifenden Installationen. Sämtliche Werke weisen dezitierte historische Bezüge auf, wobei Norbert Pfaffenbichler Momente seiner persönlichen Biografie in die Arbeiten mit einfließen lässt. Seine äußerst subjektive Relektüre der Film-, Kunst- und Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts fällt dabei ebenso konzeptuell wie sinnlich aus.
Der Ausstellungstitel SILENT ALIEN GHOST MACHINE MUSEUM verweist auf das Medium Film, welches hier als "Geistermaschine" tituliert wird. Die mechanische Apparatur präsentiert "Gespenster", also körperlose, bewegte Abbilder; oft von bereits lange verstorbenen Personen. Die Figuren sind zugleich (visuell) anwesend wie (physisch) abwesend. In den frühen Tagen des Films wurde die kinematografische Apparatur unter anderem von Zauberkünstlern eingesetzt, um auf offener Bühne Geister erscheinen zu lassen. Keineswegs zufällig übte der große Pionier Georges Méliès vor seiner Karriere als Filmemacher den Beruf des Illusionisten aus. Die filmischen Geister sind keineswegs unsere eigenen, sondern Fremde (Aliens), die aus "fernen Welten und Zeiten" zu uns stossen. Der Zusatz "Silent" bezieht sich zum einen auf den Stummfilm (Silent Movies). Filme wurden in den frühen Tagen des Kinos jedoch niemals stumm vorgeführt, sondern immer von Musik und/oder Erzählungen begleitet. Die "stumme" Vorführung früher Filme ist eine museale Gepflogenheit, die keineswegs der ursprünglichen Aufführungspraxis entspricht. "Silent" bezeichnet darüber hinaus auch die reale Situation in den Ausstellungsräumlichkeiten, denn sämtliche Arbeiten werden tonlos vorgeführt. Es ist auch kein Rattern von Filmprojektoren zu hören, da zeitgemäße Video- und Digitaltechnologie eingesetzt wird. Der ironische Zusatz "Museum" benennt einerseits die historische Dimension des Ausstellungsprojektes und bezieht sich darüber hinaus auch konkret auf die räumliche, "museale" Inszenierung der einzelnen Werke im Rahmen der Schau.
Die Geschichte des Mediums Film, das wie kein anderes das 20. Jahrhundert geprägt hat, wird quergelesen mit politischen und künstlerischen Entwicklungen der Epoche der Moderne. Fokussiert werden vor allem die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. So taucht etwa die Figur Charlie Chaplin in mehreren Arbeiten auf.
"Charlie Chaplin ist die emblematische Gestalt des Kinos und gewisser Maßen auch die Gestalt des guten Menschen, des Menschen, der weder an die Macht strebt, noch welche hat. Doch gleichzeitig gibt es durch die Metamorphose den anderen, der dahinter aufscheint, das heißt das absolute Grauen, Hitler, der sich nicht außerhalb, sondern im Inneren des Menschen befindet." Youssef Ishaghpour
Im Rahmen des vorliegenden Ausstellungsprojekts wird der gesamte menschliche Körper adressiert; seine Proportionen, die möglichen Positionen im Raum und die Relation zu den ausgestellten Werken werden Teil der Inszenierung. Die Ausstellung ist als begehbare Rauminstallation konzipiert, die Anordnung der einzelnen Arbeiten folgt einer vorsätzlichen Dramaturgie. Die BesucherInnen begehen einen speziell gestalteten Parcours, in dem die Verhältnisse von Körper, Raum und Abbild mittels variierender Formate und Materialien thematisiert werden.
"Der Film wird kein zweites Jahrhundert mehr haben." Chris Marker
"Auch wenn eines Tages keine Filmprojektoren mehr rattern werden, wird es etwas geben, das wie Film funktioniert." Alexander Kluge
Film ist ein historisches Medium. Es ist gerade jene Historizität, die ihn für gegenwärtige medienkünstlerische Operationen so attraktiv macht. Das frühe Kino bietet sich aufgrund seiner "primitiven" Erzählformen und anarchischen Inhalte geradezu an. Eine Grammatik für die bewegten Bilder musste erst entwickelt werden, formalästhetische Konventionen waren noch nicht derart festgeschrieben wie heute.
Operative Basis der gesamten Schau ist die systematische Analyse filmischer Mittel und Verfahren. Die Konstruktion des filmischen Raumes und der Anteil der Montage an diesem Prozess sind dabei von besonderer Bedeutung. Das Resultat des heuristischen Arbeitsprozesses ist kein theoretischer Text, sondern konzeptuelle Rauminstallationen und Fotoarbeiten. Die BesucherInnen werden dazu animiert, sich selbst beim Betrachten der Werke zu beobachten, um antrainierte Wahrnehmunsgsschemata und Rezeptionsmuster zu hinterfragen.
Zur Ausstellung SILENT ALIEN GHOST MACHINE MUSEUM erscheint ein gleichnamiger, reich illustrierter Katalog im Verlag Folio. Die zweisprachige Publikation enthält Texte von Nina Schedlmayer, Marc Ries, Norbert Pfaffenbichler und ein Vorwort von Sandro Droschl.
Norbert Pfaffenbichlers Ausstellung ist der dritte Teil der Reihe CONCEPT FILM, die filmische Verfahren und Strategien im Ausstellungskontext zeigt und zur Diagonale 2009 mit der gleichnamigen Ausstellung von Dorit Margreiter und Ursula Mayer eingeführt wurde.
Die Folgeausstellung CONCEPT FILM (II) fand im April 2009 im Arti et Amicitiae in Amsterdam statt und präsentierte die KünstlerInnen Dariusz Kowalski, Ben Pointeker, Lotte Schreiber und Gebhard Sengmüller.
Norbert Pfaffenbichler
Öffnungszeiten:
DI - SA 10 - 13h, MI - FR 15 - 18h
Internetadresse: http://www.medienturm.at
Bitte vergewissern Sie sich bezüglich der Aktualität dieser Informationen beim Veranstalter.

Zeitraum: 05.03.2010 bis 22.05.2010
Adresse:
Josefigasse 1
8020 Graz
Öffnungszeiten: DI - SA 10 - 13h, MI - FR 15 - 18h
Kunstverein Medienturm
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