"Alex Bär - Paradies & Wirklichkeit"

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Ausstellung in Düsseldorf : "Alex Bär - Paradies & Wirklichkeit"

Alex Bär studierte an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig und der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Diese Ausstellung ist seine erste Show in Düsseldorf.
Ausstellung vom 24.3. - 31.5.2012

In seiner ersten Einzelausstellung in Düsseldorf präsentiert die Galerie Angelika Blaeser den 1967 in Zürich geboren Maler Alex Bär.

Mit dem unbedingten Bekenntnis zur figurativen Malerei, der Begeisterung für die Künstler der klassischen Moderne und einem tief empfundenen moralisch-politischen Sendungsbewusstseins, wechselte Alex Bär kurz nach Beginn des Studiums der freien Malerei in Basel 1997 an die Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Hier fand der Schweizer bei Arno Rink und später an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, den idealen Nährboden für sein künstlerisches Werden.
Seine Bilder beziehen ihre besondere Anziehungskraft aus der faszinierenden Spannung von formaler Kontrolle und Zufälligem oder scheinbar Unvollendetem, zwischen klar definierter, oft stark plastischer Figuration und abstrakten Partien. Gegensätzliches verbindet er auch in einer ausgefeilten Maltechnik, bei der er die Variationsmöglichkeiten von Ölmalerei und Eitempera für eine hoch differenzierte Bildoberfläche nutzt.
Die Leinwände werden von nackten Figuren von schwerer Körperlichkeit bevölkert, die durch ihre stämmigen Gliedmassen fest im Boden verwurzelt sind. Sie bewegen sich in einem weitgehend abstrakten Bildraum, der sich meist in völliger Ungegenständlichkeit auflöst. Große und massige Figuren werden oft ganz in den Vordergrund gerückt, so dass sie mit ihrer physischen Präsenz den Rahmen zu sprengen drohen. Volumen und Fläche, tiefenräumliche und plastische Illusion stehen im sensibel ausgewogenen Gleichgewicht zum abstrakten Spiel der Formen. Trotz der dichten Flächeneinbindung der klassisch geformten, in sich ruhenden Körper bleibt die plastische Wirkung intakt.
Neben sorgfältig modellierten Partien, finden sich mit energisch-gestischen Pinselstrichen bearbeitete Flächen und fast durchsichtige Zonen, in denen Malgrund und Unterzeichnungen durchschimmern. Als Kontrapunkte zur Schönmalerei stehen die Spuren von herunter laufenden Farbtropfen, auch unfertig zerfließende Figurenteile und der fleckig unruhige, suchend hastige Duktus. Immer wieder zeichnet Bär in die Malerei hinein, setzt Linien, verwischt Grenzen. Dieser malerische Reichtum der Bilder wird durch Alex Bärs souveränes Farbgefühl noch gesteigert.
Sein Repertoire umfasst neben gesellschaftspolitischen Themen die klassischen Sujets der Kunstgeschichte, Stillleben und Landschaften, auch eigene Erfahrungen und Alltägliches bringt er mit ein. Akte, die Darstellungen von Mann und Frau, Beziehungen zwischen Anziehung und Abstoßung, sind alte Themen der Kunstgeschichte, die er adaptiert. Hier werden Kontraste bewusst ausgespielt, helles Fleisch gegen dunkles gesetzt. Ein Balanceakt, der dem komplizierten Ausgleich von Nähe und Distanz Ausdruck verleiht.
Märchenhafte, heile Welten, unberührt vom alltäglichen Geschehen stehen neben bedrohlichen, beunruhigenden Szenen und Bildpartien. Eingebettet in nahezu abstrakte Arrangements aus reizvollen Form- und Farbakkorden bilden die manchmal bewusst akzentuiert eingesetzten realistischen Details jene Fixpunkte, die Orientierung erlauben.