"Franka Hörnschemeyer"
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Franka Hörnschemeyer Im Innern der Figur, 2013 Aluminum, aluminum composite panels, steel, planetary gear motor 165 1/3 x 136 1/4 x 136 1/4 in / 420 x 346 x 346 cm Courtesy: The artist and Galerie Thomas Schulte, Berlin
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Franka Hörnschemeyer Im Innern der Figur, 2013 Aluminum, aluminum composite panels, steel, planetary gear motor 165 1/3 x 136 1/4 x 136 1/4 in / 420 x 346 x 346 cm Courtesy: The artist and Galerie Thomas Schulte, Berlin
Ausstellung in Berlin : "Franka Hörnschemeyer"
Zeitraum: 26.04.2013 bis 29.06.2013
Im Rahmen des diesjährigen Gallery Weekend Berlin zeigt die Galerie Thomas Schulte in ihrem Eckraum eine Installation von Franka Hörnschemeyer.
Im Rahmen des diesjährigen Gallery Weekend Berlin (26.-28. April) zeigt die Galerie Thomas Schulte, neben einer Ausstellung der amerikanischen Bildhauerin Alice Aycock, eine Installation von Franka Hörnschemeyer, welche von der Künstlerin speziell für den Eckraum der Galerie entwickelt wurde. Zur Vernissage wird die Künstlerin anwesend sein.
In ihrer Arbeit setzt sich die in Berlin lebende Künstlerin Franka Hörnschemeyer auf vielschichtige Weise mit der Neubestimmung räumlicher Gegebenheiten auseinander: "Für mich ist Raum eine Konstruktion aus materiellen, sozialen, historischen und psychologischen Verhältnissen, die mit dem Menschen in einem ständigen Austausch steht. Diese Verhältnisse untersuche ich und ordne sie neu." Hörnschemeyers Raumkonstruktionen entstehen stets ortsspezifisch und fordern den Betrachter auf, sie durch Bewegung zu erforschen.
Für die Galerie Thomas Schulte schuf die Künstlerin erstmals eine Konstruktion, die nicht durch den Besucher, sondern aus sich selbst heraus durch einen Motor in Bewegung gesetzt wird. Die mobilen, horizontal schwingenden Elemente der Konstruktion verkörpern das Prinzip einer Marionette und fragen nach der Beziehung zwischen Anmut und Bewegung. Sie teilen den hohen Eckraum der Galerie in zwei Ebenen und verändern damit seine Wahrnehmung. Die horizontalen Elemente bilden eine Art Zwischendecke, sie schaffen Raum. Gleichzeitig ist die Konstruktion eine sich bewegende Figur, die, ähnlich wie der Besucher, in eine Beziehung zum Raum tritt.
Der Titel der Installation Im Innern der Figur bezieht sich auf Heinrich von Kleists Essay Über das Marionettentheater. Der Autor schildert hier ein Zwiegespräch des Ich-Erzählers mit einem Tänzer, der die natürliche Grazie der Marionette bewundert: "Jede Bewegung, sagte er, hätte einen Schwerpunkt; es wäre genug, diesen, in dem Innern der Figur, zu regieren; die Glieder, welche nichts als Pendel wären, folgten, ohne irgend ein Zutun, auf eine mechanische Weise von selbst." Die natürliche Anmut, welche die Marionette habe, sei dem Tänzer durch das reflektierende Bewusstsein nicht möglich. Die vollkommene Anmut der Marionette wäre daher auch nur zu erreichen, würde "ihr Tanz gänzlich ins Reich mechanischer Kräfte hinübergespielt" und nicht von Menschenhand hervorgerufen - ein Prinzip, das auch in Hörnschemeyers Installationen Ausdruck findet. Im Eckraum der Galerie, der sich mit seinen hohen Fenstern zur Leipziger Straße hin öffnet, wird die Installation wie auf einer Bühne präsentiert.
Im Window Space der Galerie werden darüber hinaus einige digital erstellte Piezo Drucke der Künstlerin gezeigt, bei denen es sich teilweise um Grundrisse bereits realisierter Arbeiten handelt wie das Raum-Labyrinth LaSound 908, das Hörnschemeyer 2008 für die Berliner Ausstellung Megastructure Reloaded schuf, oder die Arbeit Konditional, die 2006 als ein begehbarer Parcours mit beweglichen Elementen auf der Grundlage der Stadtstruktur der polnischen Stadt Zamosc entstand. Erst die Aufsicht, welche durch die Grundrisse ermöglicht wird, verdeutlicht die Durchlässigkeit der räumlichen Systeme, die innerhalb der Konstruktionen als labyrinthartig wahrgenommen werden. Der Titel der teilweise ausgestellten Serie Diffusion und Konfusion bezieht sich hingegen nicht auf ein realisiertes Projekt, sondern auf Begriffe aus der Kryptologie. Es handelt sich dabei um die zwei Grundprinzipien der Chiffrierung, die für Hörnschemeyers Arbeit grundlegend sind, wobei Konfusion die Verschleierung des Zusammenhangs zwischen Klartext und Geheimtext bezeichnet und Diffusion ein Prinzip zur Auflösung von statistischen Strukturen.
Franka Hörnschemeyer wurde 1958 in Osnabrück geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen: Franks International, Display, Wilhelm Hack-Museum, Ludwigshafen (2011), In the Presence of Noise, Galerie Nordenhake (2010), Peenemünde, Jewish Museum, Athen (2008), Franks International, Henry Moore Institute, Leeds (2007), TSE 11022, Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart, Berlin (2002). Zu ihren bedeutendsten Arbeiten im öffentlichen Raum gehören: Trichter, Dresden (2011), Koordinaten, Kunstwegen Station, Neugnadenfeld (2011), BFD - bündig fluchtend dicht, Deutscher Bundestag, Berlin (2001), und PSE 900, Kunsthalle Hamburg (2000). Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil u.a. Wir sind alle Astronauten, Universum Buckminster Fuller im Spiegel zeitgenössischer Kunst, Museum Marta, Herford (2011), squatting. erinnern, vergessen, besetzen, Temporäre Kunsthalle Berlin (2010), MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation, Hamburger Kunsthalle (2009), Megastructure Reloaded, Ehemalige Staatliche Münze, Berlin (2008), sowie Ideal City - Invisible Cities, Brandenburgischer Kunstverein Potsdam und Zamosc, Polen (2006).
Öffnungszeiten:
Di - Sa 12-18 Uhr
Internetadresse: http://www.galeriethomasschulte.de
Bitte vergewissern Sie sich bezüglich der Aktualität dieser Informationen beim Veranstalter.

Zeitraum: 26.04.2013 bis 29.06.2013
Adresse:
Charlottenstraße 24
10117 Berlin
Öffnungszeiten: Di - Sa 12-18 Uhr
Galerie Thomas Schulte
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