Künstler Chris Roth / Oftersheim
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Straight Ahead. Acryl auf ungespannter Leinwand, 85 cm x 75 cm, 2019. Die Landschaft streckt sich in die Ferne, und zerfließt doch vor den Augen. Wie viel Vision verkraftet die Realität? Wie viel Wunschdenken verträgt das menschliche Herz? Wie viel Performance vor uns selbst können wir mit ernstem Gesicht aushalten, ohne in lautem Lachen auszubrechen?
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Fake Artist. Acryl auf ungespannter Leinwand, 100 cm x 70 cm, 2019. Welcher Autorität beugt sich das Selbstverständnis eines kunstschaffenden Menschen? Kann Kunst vorgetäuscht werden, oder wird durch die Täuschung nur eine neue künstlerische Ebene sichtbar, die die vorherigen persifliert? Wer betrügt hier eigentlich wen?
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Selbstporträt, ca. 1983. Acryl auf Papier, 42 cm x 59 cm, 2019. Wie verblichene Farben eines alten Fotos lösen sich Erinnerungen aus dem Bild, umschwirren mich. Ich blicke auf die Betrachtenden. Ich bin wieder 4. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen ich in den nächsten Jahren machen werde, Aber ich ahne es.
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Pride (Never Underestimate Love). Acryl auf ungespannter Leinwand, 55 cm x 75 cm, 2019. Ein Leuchten von innen, Farben, die miteinander wetteifern. Strukturen in Auflösung, Loslösung. Vibrierende Energie, eine Kraft aus dem Herzen. Das Porträt in der Mitte, sich aus der Unschärfe schälend. Liebe, Stolz und Freude.
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They said I am hard to love. Acryl auf ungespannter Leinwand, 120 cm x 70 cm, 2019. Gedanken überlagern sich. Eingeimpfte Automatismen, losgelöst von Realität oder Bezug, zugekleistert. Die Ratio weicht introspektivem Wahn, der die Oberfläche wieder und wieder aufkratzt, verletzt, zerschneidet. Auch, wenn die Farbe getrocknet ist: Der performative Zerstörungsakt bleicht sicht- und fühlbar.
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Strawberries. Acryl auf ungespannter Leinwand, 100 cm x 80 cm, 2019. Neonpink ist keine Farbe, sondern eine Ansage. Neonpink ist dieses Bild, es zieht an und wirft zurück. Die Fahrt ist schnell, der Wind ist kalt, die Wolken leuchten.
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Eleventh Hour. Acryl auf ungespannter Leinwand, 120 cm x 100 cm, 2019. Reflexion trifft auf Reflektion. Der Spiegel spiegelt sich selbst, wie das Licht in der Straße. Menschenleer ist das Bild, so leer, dass es schmerzt. Aber die Farben trösten. Oder?
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Pink Pine, Acryl auf ungespannter Leinwand, 28 cm x 35 cm, 2019. Kiefern sind die Bäume meiner Kindheit und Jugend. Auf Sand wurzeln sie nicht tief und fallen bei Stürmen als erste. Zwischen Realitätsrekonstruktion und Erzählung steht und fällt diese Kiefer in entrückten Farben.
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Apparition, Acryl auf ungespannter Leinwand, 28 cm x 35 cm, 2019. Eine Erscheinung aus Licht liegt über dem Bild. Die Farben verwunschen, der Himmel brennend, Bäume und Strommasten. Auf der Suche nach Göttern findet man manchmal mehr und manchmal weniger.
Künstler/ Chris Roth / Oftersheim
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Über die Arbeit/ Zur Person
Als Künstlerin widme ich mich bevorzugt den Bereichen psychologischem Porträt, visionärer Landschaft und urbaner Abstraktion. Meine Arbeiten flirren zwischen Vision und Realität, zwischen wahnhafter Erinnerungskonstruktion und träumerischer Exploration. Während ich eintauche in und auftauche aus sich überlappenden Assoziationsprozessen, wieder und wieder.
Dabei fließt meine Arbeit in dem Stil, den ich mit psychologisch-abstrahierend urban beschreibe. Typisch urbane Mittel wie Spray Paint und Marker mischen sich mit trockenen und feuchten Ebenen aus Acryl, Kohle, Tinte. Schichten sich zu Erzählungen von Erinnerungen, die sich untereinander widersprechen und ergänzen, aufeinander aufbauen und einander unkenntlich machen.
Urbane Kunst. Abstrakt, bildlich, ja. Aber immer urban. Zugänglichkeit, roh und direkt.
Acryl und Acrylmarker aus Spontaneitätsgründen und weil die Rauheit die Aussagen am besten transportiert. Mein Werk ist unmittelbar, wie eine Kraft aus der Körpermitte. Direkt aus dem Bauch, direkt ins Hirn. Keine Selbstzensur. Nicht mehr und nicht weniger als das, was ich unterbewusst gebe, während ich mich dem Sujet ganz überlasse. Ich will nicht konstruieren.
Mein Werk zielt darauf ab, direkt und zugänglich zu sein. Es ist roh und sucht sich stets den implizitesten Zugang, Anknüpfung an Erinnerungen, Fragmente, Menschlichkeit.
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Künstlerischer Werdegang/ Lebenslauf:
Jahrgang 79.
Studiert Mediendesign und Psychologie.
Kommt am ehesten aus Darmstadt, Heidelberg, Mannheim. -
Vergangene Ausstellungen
Texte & Bild © Chris Roth